Original-Handschriften von Christian Deegen

Deegen ermuntert zur Weiterzüchtung

Für Köstritz, namentlich für die Deegenschen Gärtnereien können auch der regen Fortbetrieb der Geor. Cultur also bedeutende, ehrende u. praktische Vorteile erwachsen. Im In und Ausland ist es bekannt, mit welcher Regsamkeit man bisher die Georg. Cultur fortbildet.
Sobald es uns daher gelungen sein wird, die Georg. in solchen Schönheiten u. Sortimenten herzustellen, wie sie der jetzige Stand der Gärtnerei erfordert, so ist nicht nur der englische Ausspruch das sich ihre Pflege nicht mehr lohne, wiederlegt, vielmehr ist ein Triumpf erlangt, wieder eine Pflanze fortcultivierte zu haben, die als wahre und vielseitige Prachtpflanze einen vielseitigen Schmuck für unsere Parks u. Gärten gewähren wird je mehr sie sich in immer schöneren Sorten ausbilden läßt.
Sicher würde hierdurch nicht mur die Aufmerksamkeit der Blumenliebenden vom In u. Ausland für Köstritz rege erhalten werden, sondern sieht man die Georginen in solcher Schönheit und Verwendbarkeit so wird sie reichlich begehrt werden vom In- u. Auslande und einen sehr bedeutenden Absatz hervorrufen, besonders wenn der Schmuck für alle Verwendung in der Gartenzeitschrift empfohlen wird ….

Bedeutsame Ereignisse aus Deegens Leben

Ereigniße in meinem Leben,
Erstens. Gewinn im Lotto, nebst der vorhergehenden Ereignißen, indem ich mir vorgenommen alle Menschen, sei arm oder reich freundlich zu hegen.
Zweites. ich lernte die Posamentur Prüfung nur bei meinem Vater, nahm jedoch an statt derent die Schreiberstelle im Floßamt ein um dann eine Beamtenstelle zu erringen.
Drittes. von Jugend aus Liebe die Blumen pflanzend, holte ich mir im Belvedere bey Weimar die erste weis. Georginen.
1816 habe ich die erste Gefüllte in meinem Bereich, diese Blumen Gattung erwarb sich allgemeiner Sympathie, auch auf mich hatte sie so entscheidenden Einfluß, daß ich mich ihrer Cultur unterzog um mich später der Gärtnerei ganz zuwendete.
Viertes. Im Floßamt erhielt ich im ersten Jahr 16 Thlr. Lohn, jedoch vollständige Verpflegung auch in Kleidern u. Wäsche. Im Floßamt war ich 3 Jahre als Schreiber. In dieser Zeit fiel das Hungerjahr 1816 wo der Scheffel Korn gemaltes nur für 20% im Kasteln maß, 16.-18. Thlr. stieg und kaum zu erhalten war.Meine Eltern, die durch diese Theuerung litten, kaufte ich für nur 18 Thlr. — meinen ganzen Jahreslohn 1 Schfl. Korn u. beschenkte sie damit als Weynachtsgeschenk. Gern war ich meiner Mutter zur Hand die stark an der Gicht litt u. selbst kaum gehen konnte.
Wenn Abends ich sie besuchte, u. wenn das Mädchen die der Mutter zur Hand war, Ihre Angelegenheiten nicht ordentlich besorgt war, holte Wasser von Brunnen usw. …

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